Beim 11. Seminar on precision optics manufacturing (POM) in Teisnach konnten erste Ergebnisse eines Round-Robin Tests zur SSD-Messung an ZERODUR® präsentiert werden.
Lukas Schwörerer von der Hochschule Aalen und Samson Frank von der Ernst-Abbe-Hochschule Jena stellten Messergebnisse verschiedener optische Kohärenztomographie- (OCT-) Systeme vor und verglichen diese mit einer destruktiven Referenzmethode der Firma SCHOTT AG. Das Thema stieß auf großer Interesse im Auditorium in der anschließenden Diskussion.
Selbst ein temporärer Stromausfall hielt die Teilnehmer der EAH Jena auf der EOSAM2023 in Dijon nicht davon ab, aktuelle Forschungsergebnisse zu präsentieren. So präsentierte Samson Frank erste spannende Ergebnisse einer zerstörungsfreien Messmöglichkeit von Risstiefenschädigungen bei Ultrakurzpuls-Laserprozessen basierend auf optischer Kohärenztomographie: Investigation on Subsurface Damage Patterns in Ultrashort Pulse Laser Machining of Glass using Optical Coherence Tomography, DOI: 10.1051/epjconf/202328705024
Kernziel des Projektes ist die umfangreiche Digitalisierung, Charakterisierung und Modellierung der verschiedenen Stufen des Optikfertigungsprozesses vom Schleifen bis hin zum Polieren. Hierfür werden große Mengen Daten von Firmen und Forschungspartnern auf einem zentralen Big Data Cluster gesammelt und mit Datenanalysemethoden ausgewertet. Um aussagekräftige Informationen über die Prozesse zu erhalten, wird die Sensorik und Messtechnik entlang der Optikfertigungskette ausgebaut und weiterentwickelt. Unter anderem entstehen Tools, basierend auf Acoustic Emission Monitoring und hochauflösender Optischer Kohärenztomographie (OCT) für eine zerstörungsfreie Prüfung optischer Komponenten. Bei einer erfolgreichen Überführung dieser Messverfahren in die industrielle Anwendung soll eine bessere qualitative Überwachung der Produktionsprozesse möglich werden. Oberflächenunvollkommenheiten, wie feinste Risse und Defekte im oberflächennahen Bereich, die während der Optikfertigung entstehen, können so künftig besser erkannt werden, was eine nachhaltigere Produktion ermöglicht.
Durch den Ausbau der Sensor- und Messtechnik wird eine tiefgehende Analyse der komplexen Fertigungsprozesse ermöglicht. Entstehendes Prozess-Know-How und Analyse-Tools sind Voraussetzung für die Adressierung steigender Qualitätsanforderungen in der Optikfertigung für Anwendungen in Halbleiterherstellung, Telekomunikation, Medizintechnik, Luft- und Raumfahrt und weiteren Branchen des Technologiestandorts Deutschland.
Die Ernst-Abbe-Hochschule Jena koordiniert das Projekt und wird in diesem Rahmen mit insgesamt 657.000 € gefördert. Inhaltliche Schwerpunkte zu den Themen Big Data, Optiktechnologie und Optische Kohärenztomographie werden an der EAH Jena durch ein interdisziplinäres Forschungsteam von Prof. Dr. Christian Erfurth (Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen) und Prof. Dr. Jens Bliedtner (Fachbereich SciTec) adressiert.
Projektkoordination: Prof. Dr. Jens Bliedtner
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